Kloster - Schloss - Museum
Kloster
Als Kaiser Lothar um 1135 die Benediktinermönche auf einem Bergsporn
ein Kloster errichten ließ, war das Vorland des Miriquidi, des dunklen
Waldes, noch kaum besiedelt; die Stadt "Kameniz" entstand erst einige Jahrzehnte
später, etwa 1 Kilometer flußaufwärts an einer Furt.
Die erhaltenen Gebäude des "Bergklosters" stammen aus verschiedenen
Bauphasen: Die romanische Südapsis gehört noch zum Gründungsau
(um 1150), der frühgotische Ostflügel zum wohl ältesten
steinernen Klostergebäude (1275), der Südflügel und die
Kirche zur spätgotischen Bauphase unter Abt Heinrich von Schleinitz
(1483 bis 1522).
Als das Kloster 1540/41 im Rahmen der Reformation vom Kurfürsten
aufgehoben wurde, zählte es zu den reichsten Klöstern Sachsens.
Seine 41 Dörfer umschlossen die Stadt Chemnitz wie ein breiter Gürtel.
Schloß
Kurfürst Moritz von Sachsen ließ um 1550 die Klosteranlage
zu einem Schloß umbauen. Nun zogen die Formen der Renaissance ein,
von denen der kleine und der große Festsaal im Obergeschoß
noch heute ein eindrucksvolles Zeugnis ablegen. Die ehemalilge Schloßküche
mit ihrem schönen offenen Kamin dient nun als Museumscafe.
Das Schloß
war Sitz der kurfürstlichen Gebietsverwaltung. Die Herrscher selbst
residierten bei ihren Jagden im Erzgebirge lieber auf der neu errichteten
Augustusburg. Nach den Zerstörungen im 30jährigen Krieg verfielen
die Gebäude immer mehr, einzelne Flügel der weitläufigen
Anlage wurden abgebrochen.
Museum
Der Verein für Chemnitzer Geschichte zählte es seit der Gründung
im Jahr 1872 zu seinen wichtigsten Aufgaben "Altertümer" zu sammeln
und auszustellen. Nach mehreren kleineren Ausstellungen in der Kunsthütte
(ab 1876), in der Stadtbibliothek (ab 1894) und im König-Albert-Museum
(ab 1909) stellte die Stadt ein eigenes Gebäude, die umgebauten Ost-
und Südflügel des Schlosses, zur Verfügung. (ab 1931)
Nach Jahrzehnten erfolgreicher Tätigkeit mußten 1979 alle
Museumsobjekte wegen Baufälligkeit ausgelagert werden. Die beiden
alten Flügel wurden grundlegend saniert, die beiden um 1800 abgerissenen
in modernen Formen wieder aufgebaut.
Seit der Neueröffnung 1994/95 beherbergt das alte Kloster- undSchloßgebäude
wieder die umfangreichen Sammlungen zur Chemnitzer Stadtgeschichte wie
auch die Städtischen Sammlungen Alter Kunst mit bedeutenden Werken
von der Spätgotik bis zum Barock.
|