Logen in Chemnitz
     
   
Die Loge "Zur Harmonie" ist nicht nur die Älteste (seit 1799) und  Größte (mit 1800 Mitgliedern) der Chemnitzer Logen, sondern wohl auch die aus stadtgeschichtlicher Sicht Bedeutendeste. Sie gehört zu den Johannislogen; sie war ursprünglich der Großloge "Royale York" und dann der "Sächsischen Großloge" angeschlossen, während sie heute zur "Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland" gehört.

Es hat in Chemnitz noch vier andere freimaurerische Gruppierungen gegeben. Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erlebten Logen und logenähnliche Vereinigungen buchstäblich eine Hochkonjunktur. Die Gründe für diesen "boom" waren vielfältig. Der Zusammenbruch vertrauter Lebenswelten nach Weltkrieg und Novemberrevolution bedingte eine Sehnsucht nach Geborgenheit unter Gleichgesinnten. Zum Anderen beförderte die liberale Atmosphäre der zwanziger Jahre die Entstehung von Zirkeln, Verbänden und Vereinigungen, denen man bisher eher skeptisch gegenüber stand.

Das Spektrum dieser Bünde in Chemnitz war in der zwanziger Jahren äußerst vielfältig. Seit dem 19.Oktober 1924 gab es mit der "Harraseiche" eine zweite reguläre Johannisloge. Sie unterschied sich von der "Harmonie" hauptsächlich dadurch, daß sie ein christliches Bekenntnis ihrer Mitglieder voraussetzte. Diese zur "Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland" (sog. Freimaurer-Orden) gehörende Loge ist nach 1990 ebenfalls wiederbegründet worden; sie zählt derzeit rund 25 Mitglieder..

Neben diesen beiden zum Dachverband der "Vereinigten Großlogen von Deutschland"  gehörigen Logen gab es in Chemnitz noch drei weitere den freimaurerischen Gedanken nahestehende Organisiationen, die nach der Wende nicht wiedererstanden sind.

Streng religiös gebunden war die Chemnitzer "Saxonia-Loge". Sie gehörte zum Unabhängigen Orden "B´nai B´rith", einer Organisation, die nur jüdischen Männern zugänglich war und Rituale pflegte, die denen der Freimaurer ähnelten. Bereits 1900 gegründet, erlebte die Saxonia-Loge in den zwanziger und frühen dreissiger Jahren einen enormen Aufschwung.

Außerdem existierten mit der "Becker-Loge" der "Odd Fellows" und der "Hans Sachs-Loge" des "Deutschen Druidenordens" zwei weitere bedeutende logenähnliche Bünde in der Stadt Chemnitz. 

 

 
         
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Geschichte:
Chemnitz 
um 1800
Infos über Freimaurer
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