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"Entlarvte Freimaurerei"
Bereits unmittelbar nach der Niederlage Deutschlands im 1.Weltkrieg,
der Novemberrevolution und dem Sturz der Monarchie versuchten extrem nationalistische
Kräfte, allen voran General Ludendorf, die Schuld an der nationalen
Katastrophe der Freimaurerei anzulasten, um von eigenem Versagen abzulenken.
Die antimaurerische Polemik Ludendorfs und seiner Gattin Mathilde steigerte
sich faktisch bis zur Mordhetze. Sie wurde direkt von der NSDAP aufgegriffen
und bis zu Verbot, Verfolgung und Vernichtung der Logen und ihrer bekennenden
Mitglieder weitergeführt. |
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Um die Logen als "Instrument des internationalen Judentums" in der
Bevölkerung zu diffamieren, ließen die Nationalsozialisten
in mehreren Städten (Anti-)Freimaurermuseen einrichten. Das
Chemnitzer Logenmuseum war dabei das größte seiner Art in Deutschland.
Zusammen mit den Ausstellungen "Entartete Kunst" und "Das Sowjet-Paradies",
sowie dem geplanten Jüdischen Museum in Prag hatte das Logenmuseum
einen klaren weltanschaulichen Auftrag: es sollte dem Besucher ein konkretes
Feinbild - "Juden, Bolschewiken, Freimaurer als Verderber des deutschen
Volkes" - vermitteln und auf die Vernichtungspolitik der Nationalsozialisten
einstimmen.
Werbeblatt des Nazi-Museums
Innerhalb weniger Jahre nach Eröffnung des Museums 1936 besuchten
eine
Million Menschen die Chemnitzer Ausstellung in der Brauhausstraße
14; der Museumsführer wurde in einer Auflage von 80000 Exemplaren
gedruckt.
Im Stil des modernen "Enthüllungs-Journalismus" verstand es die
NSDAP geschickt, latent vorhandenes, mit Halbwissen, Sensationsgier und
Furcht vor Fremden gepaartes Interesse vieler Menschen an der "geheimnisvollen"
Freimauerei auszunutzen: Das Zerrbild, das dabei über das Chemnitzer
Logenmuseum aufgebaut wurde, wirkt in vielen Köpfen bis in die Gegenwart.
Aus der Einleitung des Museumsführers
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