Die Gründung der Loge "Zur Harmonie" | ||||||||||||||||
...so laßt uns hier ein gleiches Bundnis gründen Unter der scheinbar stillen Oberfläche kleinstädtisch-sächsischer Beschaulichkeit brodelte es im Jahre 1799. Bürger aus Chemnitz und Umgebung, die Europa bereist hatten, erkannten: "Die Welt ist anders worden!" Die alte Sicherheit kleinbürgerlicher Existenz war dahin. Beunruhigende Nachrichten aus der nahen Herrschaft Schönburg verunsicherten auch die Chemnitzer Bürger. Paare unterschiedlicher Konfessionen wollten sich trauen lassen; natürlich verweigerten das die streng lutherischen Pfarrer. Die Bauern der Schönburgischen Herrschaft revoltierten. Der Graf selbst agierte gegen seinen Landesherren, den sächsischen Kurfürst. Handwerker lehnten sich gegen die Einfuhr moderner Maschinen auf, die man benötigte, "um mit dem Ausland Schritt zu halten". Andererseits zerstörten die Arsenik-Fabriken des Grafen eine intakte Umwelt und ruinierten kleine Gewerbetreibende. |
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Vor diesem historischen Hintergrund fragten auch die Chemnitzer Kaufleute Johann Gottlieb und Friedrich Esche, der Rektor Chr. Gottlieb Roch und die Hohensteiner Kaufleute Großer, Zill, Landgraf sen. und jun., wie man sich diesen unsteten Zeiten zu stellen habe. Landgraf senior und J.G.Esche waren in England in Kontakt mit maurerischem Gedankengut gekommen bzw. pflegten bereits langjährige Beziehungen zu Dresdner Logen. Aufgrund dabei gemachter positiver Erfahrungen, z.B. bei der Unterstützung erzgebirgischer Krisenregionen durch die Freimaurer, ersuchte Landgraf bei der Großen Landesloge "Royale York" um die Konstituierung einer eigenen Loge. Dem Ersuchen wurde stattgegeben: Durch Esche jun. und sen., Roch, Großer, Zill sowie Landgraf jun. und sen. erfolgte 1799 die Gründung der Loge "Zur Harmonie", die zunächst ihren Sitz in Hohenstein - eine 15 km westlich von Chemnitz gelegene Kleinstadt in der Grafschaft Schönburg - fand.
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